Neue Unternehmensgesetze liberalisieren Firmennamen

DIE CHANCENGLEICHHEIT IN EUROPÄISCHEN WETTBEWERB BRINGT AUCH STEIGENDE ANFORDERUNGEN IM ZUGE DER NAMENSFINDUNG MIT SICH.

In ganzen EU-Raum werden die Handels- und Unternehmensgesetze novelliert. Viele Regelungen konnten den Anforderungen des modernen Wirtschaftslebens nicht mehr gerecht werden. Ein zentraler Punkt ist die Neuregelung der Firmenbildung: Bisher waren Unternehmen bei der Wahl ihres Namens stark eingeschränkt, Personenfirmen und Personengesellschaften mussten den Namen des Unternehmens bzw. des haftenden Gesellschafters enthalten. Für Kapitalgesellschaften war eine Sachfirma, für die GmbH eine Personen- oder Sachfirma vorgeschrieben. Auf diesen Zwang wird nun verzichtet: Im Sinne der Gleichstellung im europäischen Wettbewerb sind nun für alle Unternehmen grundsätzlich Namens- aber auch Sach- und Fantasiefirmen zulässig. Die Firma muss zur Kennzeichnung des Unternehmens geeignet sein und Unterscheidungskraft besitzen. An diesem Punkt kommt man allerdings in der Praxis rasch an Grenzen: Viele Eigennamen und Sachfirmen werden bereits verwendet.

FANTASIENAMEN ALS LÖSUNG

So entdecken viele Firmengründer in ganz Europa die Vorzüge von Fantasienamen. Der erste Versuch führt oft über Abkürzungen. Doch unaussprechliche Zeichen- oder Buchstabenkombinationen gelten nach dem UGB nicht als Fantasienamen. Hinzu kommt, dass diese Kombinationen auch für Kunden nicht merkbar sind und das Auffinden des Unternehmens im Internet beinahe unmöglich machen. Es gilt also, geeignete Fantasiewörter zu finden – das ist allerdings leichter gesagt als getan. Hier lohnt es sich, einen Experten hinzuzuziehen. Denn neben der rechtlichen Schützbarkeit weisen gute Fantasienamen viele weitere Vorteile auf: Sie sind von Beginn an mit positiven Anmutungen besetzt – müssen nicht mehr langwierig mit mühsamer und teurer Kommunikationsarbeit „aufgeladen“ werden. Zunehmend schwierig ist auch der Erhalt aller künftig benötigten Domains. Guten Namen sind natürlich auch in allen Zielländern schützbar und leicht aussprechbar. Immer wichtiger wird in der globalisierten Wirtschaft auch der Bedeutungsgehalt – hier ist auch die Umgangsprache zu prüfen. Bekannte Flops wie Uno (finnisch für Trottel) zeigen, dass eine Prüfung im jeweiligen Lexikon nicht genügt. Ist der Name gefunden, erweist er sich zunehmend als wichtige Wertanlage: Mit bis über 90% des Unternehmenswertes stellt er eine der wichtigsten betrieblichen Investitionen dar – und ist dabei äußerst pflegeleicht, nimmt keine Lagerflächen in Anspruch und gewinnt mit dem Alter an Attraktivität.